AMOS-Preis - was ist das?
Mit dem AMOS-Preis soll Zivilcourage gefördert und öffentlich erkennbar gemacht werden. Die Kirche hat eine prophetische Tradition, aus der heraus sie verpflichtet ist, „den Mund für die Stummen aufzutun und für die Sache aller, die verlassen sind“ (Sprüche 31,8).
Eine Kirche, die in dieser Tradition steht, muß vernehmlich und deutlich gegen Unrecht, Menschenverachtung und Ignoranz auftreten. Heute fragt eine kritische Öffentlichkeit, ob und wo eigentlich noch Zeichen dieser prophetischen Kraft in der Kirche zu finden sind. Die OFFENE KIRCHE unterstützt diese Frage durch die Verleihung des AMOS-Preises für Zivilcourage. Zu diesem Zweck werden mit dem AMOS-Preis ausgezeichnet:
- Personen, die in besonders eindrücklicher, prophetischer Weise die frei machende und Gerechtigkeit fordernde Botschaft der Bibel weitergeben
- oder Gruppen, Initiativen und Aktivitäten, die dem politischen Anspruch der Botschaft vom kommenden Gottesreich beispielhaft gerecht werden.
Handlungsfelder und Anlässe dafür sehen wir auch über die Kirchen hinaus. Es müssen keine bekannten Persönlichkeiten oder spektakulären Aktionen und Initiativen sein. Die, die seit Jahren - vielleicht in kleinen Gruppen vor Ort - daran arbeiten, dass es in unserer Gesellschaft gerechter zugeht, kommen für die Preisverleihung genauso in Frage.
Zivilcourage in der Kirche verändert die Gesellschaft. Prophetisches Reden und Handeln war und ist anstößig. Prophetische Menschen treten vor den menschlichen Institutionen für Gottes Sache, für sein Recht und seine Gerechtigkeit ein. Prophetische Menschen wollen Recht und Unruhe, nicht Kult und Ruhe.
Sie wollen Aufsehen erregen und Widerspruch erzeugen - und so zum Wandel in Kirche und Gesellschaft beitragen. Beispielhaftes prophetisches Reden erkennt das Christentum in seiner jüdischen Mutterreligion. In dieser Tradition sieht die OFFENE KIRCHE den AMOS-Preis für Zivilcourage in Religion, Kirchen und Gesellschaft.